2025 Südkoreanische Präsidentschaftswahl: Lee Jae-myung gewinnt mit
Lee Jae-myung, ehemaliger Gouverneur der Provinz Gyeonggi und Vorsitzender der Demokratischen Partei, hat nach tumultartigen Ereignissen und einem Amtsenthebungsverfahren gegen Ex-Präsident Yoon das Rennen gemacht. Hier ein umfangreicher Überblick über seine politische Identität, Visionen und Kontroversen.
Aufstieg, Handeln und Krisen
Lee wurde in eine arme Familie geboren und arbeitete als Teenager in einer Fabrik, wo er Verletzungen erlitt, die zu einer Behinderung führten. Später studierte er Jura und engagierte sich als Anwalt für Arbeits- und Menschenrechte. Er war Bürgermeister von Seongnam und Gouverneur von Gyeonggi.
Sein politischer Stil vereint durchsetzungsstarke „populistische“ Züge mit der Betonung auf Fairness und sozialer Absicherung. Er führte regionale Währungen ein, um lokale Wirtschaften anzukurbeln, und verfolgte ambitionierte Sozialprogramme wie das sog. „Jugend-Dividendensystem“.
In den letzten Jahren war Lee in mehrere Gerichtsverfahren verwickelt, die sich u.a. um angeblich falsche Aussagen während früherer Wahlkämpfe drehten. Doch dank Verzögerungen bei den Prozessen wurde seine Kandidatur 2025 nicht verhindert.
Politische Hauptthemen
• Wirtschaft und Wachstum: Anhänger nennen ihn den “durchsetzungsstarken Problemlöser”. Kritiker warnen, seine Programme könnten Staatsverschuldung erhöhen.
• Sozialpolitik: Lee propagiert das bedingungslose Grundeinkommen, allerdings zunächst für Jugendliche, Landwirte oder spezielle Gruppen.
• Außenpolitik: Verteidigt das Bündnis mit den USA, betont aber Eigeninteressen gegenüber China. Gegenüber Japan: zweigleisiger Ansatz — wirtschaftliche Zusammenarbeit und konsequente Haltung bei Geschichtsfragen.
• Rechtsstreitigkeiten: Mehrere staatsanwaltschaftliche Untersuchungen (z.B. Daejang-dong-Immobilienaffäre). Bisher wurde keine rechtskräftige Strafe verhängt, was seinen politischen Werdegang gerettet hat.
„Erfolgreiche Politik braucht nicht nur Vision, sondern eine unerschrockene Umsetzung“, sagte Lee einmal. Allerdings wird der Ton, den er dabei anschlägt, teils als radikal empfunden. Gegner monieren ein überhartes Auftreten und unberechenbare „Kurswechsel“, insbesondere in Finanz- und Außenpolitik.
Häufige Fragen (FAQ)
Ex-Präsident Yoon verhängte de facto das Kriegsrecht, um die Nationalversammlung zu blockieren. Lee Jae-myung überwand live gefilmt einen Zaun zum Parlamentsgebäude und rief zum Massenprotest auf. Nach massiver Mobilisierung wurde Yoon schließlich abgesetzt. Dieses Ereignis stärkte Lees Ruf als Verteidiger der Demokratie.
Die Börse zeigte gemischte Reaktionen. Manche Investoren begrüßen seine „Datendividende“-Ideen, andere fürchten, er könne zu sehr in Märkte eingreifen und fiskalische Risiken erhöhen.
Er selbst betont „Pragmatismus“; dennoch sehen Beobachter starke populistische Elemente (z.B. universelles Grundeinkommen). Ob er diese flächendeckend umsetzt, hängt nicht zuletzt vom Parlamentseinfluss der Demokratischen Partei ab.
Mit dem Wahlsieg Lee Jae-myungs eröffnen sich in Südkorea weitreichende Chancen für soziale Reformen – doch ebenso Konflikte. Seine energische Art ruft Enthusiasmus und Unbehagen gleichermaßen hervor. Die Zukunft wird zeigen, ob sein Elan zu nachhaltigen Veränderungen führt oder neue politische Polarisierungen befeuert.
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